"Es ist normal verschieden zu sein"
Inklusion
Im September 2011 ernannte das Kultusministerium die Grundschule Schrobenhausener Str. zur „Schule mit dem Profil Inklusion“.
Auf der Grundlage der UN-Konvention, die 2009 ratifiziert wurde, hat sich die Bundesrepublik Deutschland zu einer inklusiven Bildung verpflichtet, d.h. dass alle Kinder und Jugendlichen gleichberechtigten Zugang zu allen Schularten haben. Kinder mit und ohne Förderbedarf werden gemeinsam unterrichtet. So können sie zur wirklichen Teilhabe an einer freien Gesellschaft befähigt werden mit dem Ziel, bereits in der Grundschule zu lernen, dass Unterschiedlichkeit völlig normal ist.
Wir achten darauf, Erziehung und Unterricht so zu gestalten, dass gemeinsames Leben und Lernen für alle Schülerinnen und Schüler möglich ist.
Inklusion hat Vorteile für alle Mitglieder der Schulfamilie:
- Durch den regelmäßigen fachlichen Austausch der Kolleginnen untereinander können Bedürfnisse schneller erkannt, Förderstrategien aufgestellt und aktualisiert werden.
- Die Kinder profitieren sowohl im kognitiven Bereich von Individualisierungs- und Differenzierungsmaßnahmen als auch im sozialen Bereich von der Heterogenität der Schülerschaft (z.B. Toleranz, Hilfsbereitschaft, Abbau von Vorurteilen und Barrieren).
- Fundierte Beratung für Eltern
Wie Inklusion in der Schule gelingen kann
Artikel Süddeutsche Zeitung (Mai 2023)
Die 20 Schülerinnen und Schüler der 4aT der Grundschuleander Schrobenhausener Straße in Laim kennen sich seit der ersten Klasse, das T steht für Tandemklasse. 13 sind sogenannte Regelkinder, sieben sind Inklusionskinder und haben eine geistige Behinderung: das Down-Syndrom, eine Autismus-Spektrum-Störung, eine allgemeine Entwicklungsverzögerung.
In den vergangenen dreieinhalb Jahren sind die Kinder gemeinsam groß geworden, sie haben zusammen lesen, schreiben und rechnen gelernt. Manche von ihnen lösen Rechenaufgaben im Kopf, andere brauchen dafür Rechenkugeln, über die sie mit den Fingern streichen. Einige schreiben lange Sätze, andere einzelne Worte, wieder andere lernen noch Buchstaben.
Die "Schrobi" macht's vor
Artikel Münchner Wochenanzeiger (Nov. 2016)
„Das Anderssein ist ein Gewinn“, finden Grundschullehrerin Sabina Maras und Sonderschulpädagogin Heide Froschauer, wenn sie an ihre gemeinsame Schulklasse denken. Anders ist die 2a der Grundschule an der Schrobenhausener Straße im Vergleich zu den meisten Münchner Grundschulklassen deshalb, weil hier Kinder mit und auch ohne Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden. In einer sogenannten Tandemklasse lernen 21 Kinder rechnen, schreiben und lesen. Bei sieben von ihnen besteht erhöhter Förderbedarf. Stark differenziert wird daher unterrichtet, mit mehr Lehrkräften und individuell ausgerichteter Unterstützung. Ein Modell, das allen zugutekommt, finden Eltern und Lehrer. ‚Im Tandem sind wir stärker‘, das scheint hier das Motto zu sein.